Gral & Bundeslade - Geräte mit Schwebevermögen?

 von Gisela Ermel

Zwei mysteriöse Gegenstände unserer Vergangenheit haben die Phantasie der Prä-Astronautik-Forscher ganz besonders stark angeregt und zu zahlreichen Spekulationen geführt: der Gral und die Bundeslade.

In dieser Arbeit soll es einmal nicht darum gehen, was für Geräte wirklich hinter diesen beiden heiß diskutierten Überlieferungs-Artefakten stecken. Daß der Gral ein geheimnisvoller Nahrungsspender war, weiß jedes Kind. Und jedem Kirchengänger ist vertraut, daß Moses durch die Bundeslade mit Gott kommunizieren konnte. Weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, daß beiden Gegenständen, unter anderen rätselhaften Begleitphänomenen, das Vermögen, schweben zu können, nachgesagt wird.

In der Gralsliteratur wird oftmals eine Gralprozession geschildert, bei der eine auserwählte Person den Gegenstand durch die Räumlichkeiten der Gralsburg trägt. Die ursprüngliche Vorstellung über den Heiligen Gral aber ist diese: ein besonderer Gralsträger war nicht notwendig, denn dieses Gerät konnte selbstständig in der Luft schweben. Schon auf der ersten Gralsburg, von deren Planung und Bau der "Jüngere Titurel" des Albrecht von Scharfenberg (13.Jh.) berichtet, sei der Gral in der Luft schwebend vorhanden gewesen, "gehalten von unsichtbaren Wesen", so Albrecht.

Auch in den Gralsepen des Chrestien de Troyes (12.Jh) und seiner Werksfortsetzer wird vom Gral gesagt, er bediene freischwebend im Speiseraum die Ritterschaft auf der Gralsburg, wobei er jedem Teilnehmer am Mahl sein Wunschessen herbei "zaubere."

 Die "Queste du St. Graal" schildert eine Episode der Artus`schen Tafelrunde: Als Artus und seine zahlreichen Ritter einst gemütlich beisammen saßen, ward plötzlich der ganze Saal von sonnenhellem Glanz erleuchtet. Nach einer kleinen Weile sah die erstaunte Ritterschaft, wie ein mysteriöses Ding - der Gral - freischwebend zum Haupteingang in den Saal hereinflog. "Niemand sah ihn tragen!", versichert der alte Text. Dieses rätselhafte Gerät umschwebte die Tafel, und zur gleichen Zeit habe jeder Ritter vor sich die schönsten Speisen, die einer nur wünschen mochte, auf seinem Platz erscheinen sehen. Dann "verschwand" der Gral wieder, "und keiner merkte wohin." Kein Wunder, daß nach diesem Vorfall ein Großteil der Ritter den spontanen Entschluß faßte, nach dem Gral zu suchen. Im Text "Grand St. Graal" (13.Jh.) wird behauptet, die Träger des Grales haben "ohne Hilfsmittel" Wasser überqueren können, indem sie "auf dem Wasser gingen." Mit Hilfe des Grales ?

Glaubt man den alten Überlieferungen, so war anscheinend auch die Bundeslade imstande, frei zu schweben. So heißt es beispielsweise in den rabbinischen Kommentaren zum Alten Testament: Die Träger der Bundeslade seien von Zeit zu Zeit vom Boden gehoben worden, denn "die Lade war imstande, ihre Träger ebenso zu tragen wie sich selbst!"

Ebenso bezeugen mehrere Midrasch-Auslegungen, daß die Bundeslade die erstaunliche Fähigkeit besaß, ihre Träger manchmal vom Erdboden zu heben und sie somit einer ansonsten beachtlichen Last erleichterte.

Eine jüdische Legende berichtet, daß die Priester, die die Bundeslade zu tragen versuchten, "wieder und wieder von einer unsichtbaren Macht in die Luft geschleudert und zu Boden geworfen wurden." Eine andere Überlieferung schildert einen Vorfall, bei dem "die Lade von selbst in die Luft" gesprungen sei.

Eine jüdische Sage schildert anschaulich eine Begebenheit, die sich zutrug, als David die Lade von Kirjat-Jearim holen ließ: "Also taten sie die Lade auf einen Wagen; allein sie schwebte zwischen Himmel und Erde, sie stieg nicht nach oben und fiel nicht nach unten. Da streckte Usa, des Amminadab Sohn, seine Hand aus und hielt die Lade fest. In dieser Stunde dachten die Sünder in Israel: Nur Usa ist es zu verdanken, daß die Lade nicht zur Erde gleitet. Sogleich verhängte der Herr über Usa den Tod, er starb, und seine Hand lies die Lade los. Nun wurde es in ganz Israel offenbar, daß die Lade aus eigener Kraft frei schwebte zwischen Erde und Himmel, daß sie nicht nach oben stieg und nicht nach unten sank."

Dieser Bericht ist freilich vom Überlieferer schon in religiösem Sinne "geschönt", indem von einer Strafe Gottes im Zusammenhang mit Usas Tod die Rede ist. Angesichts der zahlreichen Krankheits -und sogar Todesfälle, die sowohl vom Gral als auch von der Bundeslade berichtet werden, deuten wir heute eher in Richtung "unsachgemäßer Umgang mit einem komplizierten und gefährlichen High-Tech-Gerät."

Auch ein altarabischer Bericht bezeugt das Schweben-Können der Bundeslade. Eines Tages habe der gemeinsame Sohn von König Salomon und der Königin von Saba Jerusalem besucht, um seinen Vater kennenzulernen. Im Tempel machte er die Bekanntschaft mit der Bundeslade und "erschaute die für den Verstand so erstaunliche Tatsache..., daß sich die Bundeslade Gottes erhob."

Dies "dünkte" ihn "trefflich."

Desweiteren schildert dieser altarabische Bericht: "So oft die Priester gebetet und ihr Gebet dem Allmächtigen vorgetragen und die Gebetszermonien beendet hatten, erhob sich die Bundeslade Gottes von der Erde, und sie erhielten dadurch Gewißheit, daß ihr Gebet angenommen wurde..."

Es überrascht nicht, daß eine äthiopische Überlieferung beteuert, die riesigen und schweren Säulen von Aksum seien mit Hilfe der Bundeslade aufgestellt worden. Für die Archäologen ist es bis heute ein Rätsel, wie diese Riesensteine bewegt und aufgerichtet wurden. Sollte die Überlieferung recht haben ?

Auch als Waffe habe man die Bundeslade bekanntlich einsetzen können. Ein alter Bericht schildert: In einer solchen Schlacht habe die Bundeslade zuerst ein "Ächzen" von sich gegeben, sich dann vom Boden erhoben, sei auf die Feinde zugeschwebt, worauf alle Mann "erschlagen" wurden.

Fazit: In den Vorstellungen unserer Vorfahren konnten sowohl Gral als auch die Bundeslade frei schweben, und diese Vorstellung wird nicht unbegründet entstanden sein. Das Schwebevermögen dieser beiden Gegenstände ist ein Grund mehr, in ihnen Geräte zu vermuten, die von einer uns fremden, überlegenen Intelligenz entwickelt wurden.
 
 

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